ETIKETTEN

Etiketten sind Präzisionsteile

Etiketten gehören heute zum Alltag – ob auf Verpackungen, in der Logistik oder in der Industrie. Sie sind keine simplen Aufkleber, sondern technisch anspruchsvolle Bestandteile, die Informationen transportieren und Abläufe sichern.

Damit ein Etikett zuverlässig funktioniert, müssen Material, Kleber, Druckverfahren und auch Recyclingaspekte genau auf den Anwendungsfall abgestimmt werden.

Der konkrete Anwendungsfall als Ausgangspunkt

Bevor ein Etikett gewählt wird, ist die wichtigste Frage: Wofür wird es gebraucht? Erst wenn die Anforderungen klar sind, kann die passende Lösung bestimmt werden.

 

Typische Überlegungen sind:

- Auf welcher Oberfläche muss das Etikett haften – Karton, Kunststoff, Glas oder Metall?

- Wie lange soll es halten – nur für den Transport oder über Jahre hinweg? - Ist es Feuchtigkeit, Kälte, Hitze oder Chemikalien ausgesetzt?

- Soll es rückstandslos ablösbar sein oder dauerhaft haften?

- Spielt die Recyclingfähigkeit der Verpackung eine Rolle?

Etikettenmaterial

Das Material ist die Basis: - Papieretiketten – geeignet für einfache, kurzlebige Anwendungen wie Versand oder Büroorganisation. - Kunststofffolien (z. B. PE, PP oder PET) – robust, beständig gegen Nässe, Abrieb und Chemikalien. Häufig eingesetzt in der Industrie, im Detailhandel oder draussen. Die Wahl des Materials entscheidet über die Widerstandsfähigkeit und Lebensdauer.

Kleber

Der Kleber ist ebenso wichtig wie das Material. Er muss zur Oberfläche und zum Einsatz passen:

- Permanent haftend – für dauerhafte Kennzeichnungen.

- Ablösbar – wenn das Etikett später wieder entfernt werden soll, zum Beispiel bei Preisanschriften.

- Spezialkleber – für schwierige Oberflächen, extreme Temperaturen oder chemische Beanspruchung. Ein ungeeigneter Kleber führt oft dazu, dass sich Etiketten zu früh lösen oder zu stark haften.

Druckverfahren

Für die Lesbarkeit und Haltbarkeit des Druckbildes sind zwei Verfahren besonders verbreitet:

- Thermo-Direkt-Druck: Das Druckbild entsteht direkt durch Hitzeeinwirkung. Vorteil: keine Farbbänder nötig, günstiger Betrieb. Nachteil: beschränkte Haltbarkeit, da der Druck licht- und wärmeempfindlich ist. Häufig genutzt für Versandetiketten.

- Thermo-Transfer-Druck: Das Druckbild wird über ein Farbband auf das Etikett übertragen. Vorteil: sehr beständig gegenüber UV-Licht,Abrieb und Chemikalien. Nachteil: etwas höhere Kosten. Geeignet für Produkt- und Lageretiketten, die lange lesbar bleiben müssen.

Recycling und Nachhaltigkeit

Auch im Hinblick auf die Kreislaufwirtschaft spielen Etiketten eine Rolle:

- Papieretiketten lassen sich gut mit Karton und Papier recyclieren, wenn ein wasserlöslicher Kleber eingesetzt wird.

- Kunststoffetiketten sollten möglichst aus dem gleichen Material bestehen wie die Verpackung (z. B. PET auf PET-Flasche), um sortenreines Recycling zu ermöglichen.

- Waschbare Kleber erleichtern die Trennung in modernen Recyclinganlagen. Das passende Etikett kann somit nicht nur funktional, sondern auch ökologisch die bessere Lösung sein.

FOLIEN

Thermo-Transfer-Folien – der unsichtbare Teil der
Etikettentechnik

Beim Thermo-Transfer-Druck spielt nicht nur das Etikettenmaterial eine Rolle. Ebenso entscheidend ist die eingesetzte Druckfolie (Ribbon). Diese Folien bestehen aus einemKunststoffträger, der mit einer Farbschicht überzogen ist. Unter Hitzeeinwirkung des Druckkopfs wird die Farbe auf das Etikett übertragen. Damit das Druckbild dauerhaft und zuverlässig ist, muss die Folie zum Anwendungsfall, zum Etikettenmaterial und zu den Umgebungsbedingungen passen.

Der Anwendungsfall als Ausgangspunkt

Bevor eine Folie ausgewählt wird, sollten die konkreten Anforderungen geklärt sein:

- Wie lange muss das Druckbild lesbar bleiben? - Wird das Etikett mechanisch belastet (Abrieb, Kratzer)?

- Ist es Nässe, UV-Licht, Chemikalien oder hohen Temperaturen ausgesetzt?

- Handelt es sich um ein kurzlebiges Versandetikett oder um eine dauerhafte Produktkennzeichnung? Die Antworten bestimmen die Wahl zwischen Wachs-, Wachs/Harz- oder Harzfolien sowie speziellen Varianten.

 

Wachsfolien

Eigenschaften: relativ weich, Farbabgabe schon bei niedriger Drucktemperatur. Vorteile: - günstig - schnelle Druckgeschwindigkeit - kräftige Schwärzung auf Papieretiketten Nachteile: - wenig beständig gegen Abrieb, Feuchtigkeit oder Chemikalien Typische Anwendungen: Versandetiketten, Lagerkennzeichnungen, kurzlebige Anwendungen.

Wachs/Harz-Folien

Eigenschaften: Mischung aus Wachs und Harz, härter und widerstandsfähiger als reine Wachsfolien. Vorteile: - bessere Beständigkeit gegen Kratzer und Abrieb - erhöhte
Widerstandsfähigkeit gegen Feuchtigkeit und leichte Chemikalien - universell einsetzbar auf Papier- und Kunststoffetiketten Nachteile: - teurer als Wachsfolien Typische Anwendungen: Produktkennzeichnungen, Lagerhaltung, Logistiketiketten mit mittlerer bis längerer Lebensdauer.

Harzfolien

Eigenschaften: sehr harte, hochbeständige Folien, benötigen höhere Drucktemperaturen. Vorteile: - extrem widerstandsfähig gegen Abrieb, UV-Licht, Nässe und Chemikalien - besonders robust bei hohen Temperaturen Nachteile: - höhere Kosten - geringere Druckgeschwindigkeit Typische Anwendungen: Typenschilder, industrielle Kennzeichnungen, Etiketten in Chemie-, Pharma- oder
Elektronikindustrie.

Folien mit speziellen Eigenschaften

Neben den Standardtypen gibt es Folien, die für besonders anspruchsvolle Einsatzbedingungen entwickelt wurden: - Chemikalienbeständige Folien – geeignet für Anwendungen, bei denen Etiketten mit aggressiven Stoffen wie Alkohol, Öl oder sogar Lösungsmitteln wie Aceton in Kontakt kommen. - Farbbänder in verschiedenen Farben – für farbliche  Kennzeichnungen oder Corporate Design. - Wasch- und wischfeste Folien – für Textilkennzeichnungen oder Etiketten, die regelmässig gereinigt werden. -  Hochtemperaturbeständige Folien – für Etiketten, die in
Produktionsprozessen hohen Temperaturen ausgesetzt sind, z. B. in der Automobil- oder Elektronikfertigung.

Recycling und Nachhaltigkeit

Auch bei Thermo-Transfer-Folien wird die Nachhaltigkeit wichtiger: - dünnere Trägerfolien verringern den Materialverbrauch, - lösungsmittelfreie Beschichtungen schonen die Umwelt, - neue Farbschichten enthalten zunehmend biobasierte Rohstoffe. Damit wird der ökologische
Fussabdruck reduziert, ohne dass die Druckqualität darunter leidet.

SPEZIALANWENDUNGEN

Endlosmaterial aus Papier, Karton oder Kunststoff

Neben Standardrollen bieten Endlosmaterialien eine flexible Lösung für Kennzeichnungen. Sie werden nicht vorgestanzt geliefert, sondern direkt im Drucker auf die gewünschte Länge zugeschnitten oder perforiert. - Papier-Endlosmaterial: kostengünstig und vielseitig, ideal für Standard- und Versandetiketten. - Karton-Endlosmaterial: stabiler, geeignet für Tickets, Anhänger oder Palettenkarten. - Kunststoff-Endlosmaterial: sehr robust, wasser- und  chemikalienbeständig – ideal für Industrie, Produktion oder Aussenbereiche. Vorteile: - Hohe Flexibilität bei Format und
Grösse - Weniger Lageraufwand, da nicht für jedes Etikettenformat eigene Rollen bevorratet werden müssen - Wirtschaftlich und ökologisch vorteilhaft durch reduzierten Materialeinsatz.

Endlosmaterial aus Papier, Karton oder Kunststoff

Beim wiederholten Bekleben von Transport- und Lagerbehältern entstehen oft Klebstoffreste. Diese
müssen entfernt werden und können die Lesbarkeit von Barcodes beeinträchtigen. cab Labelbase schafft hier eine Lösung: Es wird einmalig als Basisschicht auf die Oberfläche geklebt. Alle darauf angebrachten Etiketten lassen sich zuverlässig befestigen und jederzeit rückstandsfrei wieder
ablösen. Vorteile: - Mehrfaches Etikettieren ohne Rückstände - Kein zusätzlicher Reinigungsaufwand - Sichere Haftung bei gleichzeitig einfachem Entfernen - Vermeidung von Lesefehlern bei Barcodes Einsatzgebiete sind Mehrwegbehälter, KLT-Boxen, Lagerkästen oder Preis- und Aktionsänderungen im Handel.

Linerless – Etiketten ohne Trägerpapier

Linerless-Etiketten kommen ohne das übliche Trägerpapier (Liner) aus. Stattdessen ist die Rückseite der Etiketten silikonbeschichtet. Dadurch können sie direkt von der Rolle abgezogen und im Drucker verarbeitet werden. Vorteile: - ein Abfall durch Trägerpapier – es fällt bis zu 40 % weniger Abfall an - Mehr Etiketten pro Rolle – bis zu doppelte Lauflänge im Vergleich zu herkömmlichen Rollen - Seltener Rollenwechsel – reduziert Stillstandszeiten und erhöht die Produktivität - Ressourcenschonend – weniger Materialeinsatz, geringere Transport- und Lagerkosten - Platzsparend – kompaktere Rollen bei gleicher Etikettenanzahl Typische Anwendungen: - Versandetiketten: geeignet für hohe Stückzahlen im E-Commerce oder in Logistikzentren - Kassen- und Waagenetiketten: im Detailhandel für Preisauszeichnung oder
Bonrollen - Lebensmittelindustrie: bei verpackten Frischwaren, wo sich Linerless-Etiketten
automatisch applizieren lassen - Nachhaltigkeitsorientierte Unternehmen: Linerless passt in Strategien zur Reduktion von Verpackungsabfällen und COn Besondere Anforderungen: Damit Linerless zuverlässig funktioniert, sind speziell ausgelegte Drucker oder Spendegeräte notwendig,
die mit der silikonbeschichteten Rückseite umgehen können. Zudem muss die Schnittmechanik robust sein, da kein Trägerband für Stabilität sorgt.